Zwei Bauern, die in der Nähe eines Steinbruchs außerhalb von Edinburgh, Schottland, spazieren, finden zwei kleine Leichen, die zusammengebunden im Wasser schwimmen. Obwohl die Leichen so durchnässt waren, dass die Behörden kaum bestätigen konnten, dass es sich um Menschen handelte, konnte Sydney Smith, die erste „Quincy“ des Jahrhunderts, mithilfe von Forensik zur Aufklärung des Verbrechens beitragen.

Smith war zu Beginn seiner 40-jährigen Karriere als Assistent von Professor Harvey Littlejohn an der Universität Edinburgh tätig. Das erste, was er an dem Körper bemerkte, war das Vorhandensein von Adipocere, einer weißen und harten Art von Fett. Der Grad der Adipozere in den Körpern, der Monate in Anspruch nimmt, um sich im menschlichen Körper zu bilden, wenn er Wasser ausgesetzt wird, ließ Smith vermuten, dass sie sich zwischen 18 und 24 Monaten im Steinbruch befunden hatten.

Das Adipozere hatte die Mägen der Leichen geschont und Smith sah, dass die Kinder ungefähr eine Stunde vor ihrem Tod Erbsen, Gerste, Kartoffeln und Lauch gegessen hatten. In Anbetracht des saisonalen Charakters des Gemüses nahm Smith an, dass die Kinder Ende 1911 gestorben waren. Vor allem fand Smith einen Hinweis darauf, dass eines der Kinderhemden aus dem Armenhaus von Dysart stammte.

Mit diesen Informationen fanden die Polizeibeamten schnell den Mörder. Patrick Higgins, ein Witwer und Betrunkener, hatte seine beiden Jungen 1910 in das Armenhaus von Dysart gebracht. Als er die geringen Gebühren nicht bezahlte, wurde Higgins eingesperrt. Er holte die Jungen schließlich aus dem Armenhaus, aber sie waren seit November 1911 nicht mehr gesehen worden.

Higgins wurde bei seinem Prozess im September 1913 festgenommen und vorübergehend wahnsinnig gemacht. Die Jury lehnte seine Verteidigung ab und am 2. Oktober 1913 wurde er erhängt.

Sydney Smith war ein Pionier der forensischen Medizin.